Werkstattbesuch in Gandia

 Um 10.00 Uhr hatten wir einen Termin!

Von Unruhe getrieben wachte ich schon zeitig ohne Wecker auf. Es blieb noch genug Zeit in Ruhe zu frühstücken. Zur geplanten Abfahrzeit vom KIKO machten wir uns auf den Weg. Aber schon in Oliva kam die Fahrt ins Stocken, und ich in Wallung! Direkt im Kreisverkehr war ein PKW einem Omnibus ins Heck gerauscht! Alles stand und palaverte. In aller Seelenruhe waren die Unfalbeteiligten dabei zu argumentieren und zu fotografieren. Der Busfahrer führte ein Dauergespräch per Handy. Oh Mann, wenn ich jetzt zu spät in der Werkstatt erscheine und die sagen zu mir "Pech gehabt, Termin ist vergangen"!? Ich bekam Magenkrämpfe bei dem Gedanken!

Doch plötzlich löste sich der Knoten. Der Busfahrer fuhr von dannen, und auch ich konnte meine Fahrt fortsetzen. An der Werkstatt angekommen fuhr ich direkt in die Einfahrt. Alles voll. Ich machte mich auf den Weg zur Anmeldung. Keiner anwesend. Nur zwei Männer saßen auf dem Gang und genossen ihre Stullen, oder was immer sie sich von zuhause als Verzehr mitgebracht hatten. Es war klar: Hier ist Frühstückspause! Wie üblich für mich; ich war zu früh hier!

Man bedeutete mir, dass ich aber so stehenbleiben dürfe, obwohl ich mit dem Mobil die Ein- und Ausfahrt blockierte. Irgendwann heulte die Pausensirene und es kam Bewegung in die Menschen. Auch der Annahmemeister, ein junger, ungeheuer sympathischer Mensch nahm sich meiner an. Ich solle noch ein wenig warten. Aber er war schon, vermutlich durch das Telefongespräch mit Sanda aus der KIKO Rezeption, über mein Anliegen informiert.

Tatsächlich wurde die Halleneinfahrt ein wenig freigeräumt und ich durfte einfahren. Die von mir erwartete Grube war nicht vorhanden und die Werkstatt auch richtig mit Fahrzeugen kreuz und quer zugeparkt. Um mein WoMo herum war seitlich gerade noch einen Meter Platz, nach vorne hin ganze drei Meter. Ist wohl normal hier. Der Mechaniker erschien mit seinem Werkzeugwagen und einem Brett. Kein Rollbrett! Und sofort machte er sich ans Werk. Kleine Fragen wurden per Übersetztungsapp mit dem Smartphone geklärt. Funktionierte erstaunlich gut.

das ist der klägliche Rest des ehemaligen Antriebsriemens

Nach etwa einer Arbeitsstunde wurde ich zum Probelauf des Motors aufgefordert. Der spannende Moment.........wechselte über zu echter Freude! Es war kein Quietschen oder Gerumpel zu hören. Die Kühlung setzte sofort ein, alles funktioniert. Ich durfte dem Mechaniker auch ein wenig über die Schulter schauen. Nein aufdringlich war ich dabei nicht! Ich konnte aber erkennen, dass die Riemenscheiben nicht gut ausgerichtet waren und der bisherige Antriebsriemen wohl deshalb vorzeitig seinen Geist aufgegeben hat. Auf jeden Fall hat der Mechaniker das erkannt und abgestellt! Gut der Mann!

Und zum Schluß dann das Beste: Die Rechnungshöhe war, für meinen Geschmack, saugünstig! Ich kann diese Werkstatt nur empfehlen.

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz machte ich noch einen Schlenker zur Waschanlage. Dort ließen wir jedes Jahr bei Ankunft den Dreck abwaschen, damit der während der langen Standzeit nicht in den Lack eingebrannt wird! Doch nun hatte ich Pech. Der Senior kam auf mich zu und redete mit mir. Was ich natürlich nicht verstand. Doch nun nutze ich auch einmal die Übersetztungsapp. Ich hielt ihm mein Smartphone vor die Nase und bedeutete ihm. er möge dort hineinsprechen. Und ich konnte es selbst kaum glauben. Auf dem Display erschien der Hinweis, dass sein Sohn in Urlaub sei. Er befindet sich zurzeit in Portugal! Nun wusste ich Bescheid. Meine Entscheidung: Selbst ist der Mann! Am Waschplatz bei KIKO nahm ich die Waschbürste in die Hand und reinigte unseren Concorde selbst.

Zurück am Stellplatz noch kurz das Mobil eingeparkt. Hier wird es die nächsten Monate stehen und nicht bewegt. Doch wartet schon die nächste Arbeit auf mich: Es müssen ja noch der Teppich verlegt, der Windschutz und das Küchenzelt aufgebaut werden. Einen kleinen Teil davon habe ich heute noch erledigt. Es kommen ja noch viele Tage an denen ich den Rest vollenden kann.